29. Mai 2023 – 21:21 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach einem kräftigen Schub Anmeldungen in den vergangenen Tagen und direkt vor Ort kamen 583 Läufer zum ITK-Südpfalzlauf der LG Rülzheim. Der schattige Wald kam nicht ungelegen. Erste im Halbmarathon: Eric Nies vom TV Maikammer und Katrin Ochs von der LG Filder.
„Laufen ist derzeit die einzige Abwechslung in meinem Leben.“ Eric Nies war froh, vom Schreibtisch weggekommen zu sein. In einer Woche steht für den Jurastudenten das erste Staatsexamen an. Daher trainiere er nur auf Sparflamme: „Es ist jetzt diese eine Prüfung, die muss sitzen. Danach kann ich dann ja wieder mehr laufen.“
Magenprobleme hätten die Vorbereitung auf den Halbmarathon zusätzlich erschwert. Deshalb ging er es am Pfingstmontag sehr kontrolliert an. Er, sein Teamkollege Gunnar Baar sowie Christian Stöckl, Sieger von 2019, legten mit einer Geschwindigkeit von 3:40 Minuten für den Kilometer los. „Schneller ging nicht, ich war an der Grenze“, sagte Nies.
Die Vorentscheidung
Nach Kilometer 15 musste der 45-jährige Baar zu Nies und Stöckl abreißen lassen, konnte seine Platzierung jedoch halten und nach 1:17:25 Stunden als Dritter ins Ziel kommen. Zwei Kilometer später traf es dann auch Stöckl: „Dann ist bei mir das Licht ausgegangen“, sagte der Unternehmensberater, der im Ziel mit 1:16:23 Stunden hochzufrieden gab. Damit war der 35-jährige aus Rheinstetten über eine Minute schneller als vor vier Jahren. Nies siegte in 1:15:39 Stunden.
Die schnellsten Frauen
Die schnellsten Frauen mögen noch längere Strecken. Katrin Ochs (LG Filder) und Pia Winkelblech (TSV Kandel) gingen zusammen auf die erste Runde, dann musste Winkelblech nachlassen. „Ich bin vielleicht etwas zu schnell angegangen“, sagte sie im Ziel. Ihre Konkurrentin kennt sie von vielen gemeinsamen Ultraläufen. Ochs siegte in 1:27:32 Stunden. „Ich bin zum ersten Mal hier, eine richtig schöne Strecke und eine tolle Veranstaltung“, sagte die 46-jährige Textilingenieurin, die im April deutsche Vizemeisterin über 100 Kilometer war. Über eine Minute Vorsprung lief sie auf Winkelblech heraus, die wiederum Verena Becker (TV Lemberg) um mehr als fünf Minuten distanzierte.
Becker und Winkelblech haben Großes vor
„Umfänge, Umfänge, Umfänge“, umschrieb Becker ihren Trainingsalltag. Sie und Winkelblech haben Großes vor: Gemeinsam starten sie im September beim Transalpine Run, der in sieben Tagen vom österreichischen Lech am Arlberg nach Prad am Stilfserjoch in Südtirol führt. 268 Kilometer bei rund 15.300 Höhenmetern.
Kaum war der Lauf über zehn Kilometer gestartet, war er auch schon entschieden: Simon Stützel (LG Region Karlsruhe) setzte sich an die Spitze des Feldes und siegte in 31:59 Minuten. „Ich war wohl noch etwas müde vom letzten Wochenende“, versuchte sich der 37-jährige Unternehmer zu erklären, warum er sich zwischenzeitlich schwertat und nicht mehr daran glaubte, noch unter 32 Minuten laufen zu können. Bei der langen Laufnacht in Karlsruhe, deren Mitorganisator er ist, lief er die 5000 Meter in 14:04 Minuten und qualifizierte sich damit für die DM im Juli.
Emma Simpson Dore souverän
„Ich wäre gerne schneller gelaufen, aber die Platzierung ist okay“, sagte Manuel Hartweg (DJK TTC Rülzheim) zum zweiten Platz in 34:10 Minuten. Der Tischtennisclub, in dem er früher aktiv gespielt habe, sei der einzige Verein, in dem er „halt noch angemeldet“ sei. Hartweg, ansonsten mehr auf Ultradistanzen unterwegs, hat es beruflich ins schweizerische Will im Kanton St. Gallen verschlagen. Er distanzierte Philipp Baron (LG Region Karlsruhe) um über eine Minute.
Im Frauenrennen siegte Emma Simpson Dore (LG Region Karlsruhe) souverän in 39:31 Minuten. Gebürtig aus Schottland, kam sie vor fünf Jahren zum Physikstudium nach Karlsruhe. Nach ihrer Promotion arbeitet sie bei Zeiss Optik in Oberkochen. Sie gewann mit knapp vier Minuten Vorsprung vor Marion Raab (VT Contwig) und Anna-Luisa Grimm (SG Stern Gaggenau, 45:21). Über fünf Kilometer siegten Henrik Hamm aus Ilbesheim und Lena Scherer von der LG Region Karlsruhe.