Junger Radprofi Schwitzgebel kann hohes Tempo beim Hexepäddl-Lauf nicht ganz halten

Michael Elig

08. Mai 2023 – 16:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Jens Becker knüpft da an, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat. Der 42-jährige Lemberger gewann am Sonntag wie 2022, als er auch Wasgaucup-Gesamtsieger wurde, den Hexepäddl-Lauf des TV Hinterweidenthal scheinbar mühelos.

Der Zahnarzt lag beim ersten Wasgaucup-Rennen 2023, bei dem 10,9 Kilometer und 350 Höhenmeter zu bewältigen waren, in 44:55 Minuten klar vor dem Zweitplatzierten, Tobias Dreyer vom TV Hinterweidenthal (45:40), und Lauric Schwitzgebel aus Dahn (47:33). Dabei lag zwischenzeitlich Schwitzgebel vorne.

Nach dem Start setzte sich eine Gruppe mit Schwitzgebel, Becker, Dreyer und dem Kollweilerer Alexander Barnsteiner vom Feld ab. Beim ersten Downhill nach drei Kilometern versuchte Favorit Becker zu überholen: „Ich wollte freie Sicht haben“, erläuterte er. Überholt hat jedoch nicht Becker, sondern Lauric Schwitzgebel. Der 18-jährige Radprofi führte nun das Feld an, Becker sah sich in der Verfolgerrolle. Aber seine Taktik sollte mal wieder aufgehen. Gemeinsam mit Dreyer dem 23-jährigen Hauensteiner, blieben die beiden in Sichtkontakt zum Führenden, während Barnsteiner abreißen lassen musste. „Wir wussten, dass Schwitzgebel das Tempo nicht halten kann“, sagte Dreyer im Ziel. Und so kam es. Nach etwa fünf Kilometer, auf einer Downhill-Passage, überholten Dreyer und Becker und hielten Schwitzgebel bis ins Ziel auf Abstand. Den Zweikampf um den Sieg gewann Routinier Becker gegen Dreyer am letzten Anstieg und ist damit wohl auch 2023 ein heißer Anwärter auf den Wasgaucup-Gesamtsieg.

Verbissener Zweikampf um Platz vier

„Ich musste abreißen lassen“, resümierte Schwitzgebel, der vor Kurzem seinen ersten Vertrag als Continental-Radprofi erhalten hat. „Ich wollte bergab nicht ins Risiko gehen“, sagt der 18-Jährige, dessen Fokus ganz klar dem Radfahren gilt. Sein Saisonziel: „in der Bundesliga-Nachwuchswertung aufs Podest fahren“ .

Einen verbissenen Zweikampf um Platz vier und fünf lieferten sich Alexander Barnsteiner und der Hauensteiner Marko Martin, der den Läufer von der LLG Landstuhl fast noch eingeholt hätte. Barnsteiner ist ein erfolgreiches Comeback nach anderthalbjähriger Verletzungspause gelungen. Der 49-Jährige erreichte kürzlich in seiner Altersklasse den dritten Platz bei den deutschen Berglaufmeisterschaften. Dieses Jahr stehen auch die Berglauf-Weltmeisterschaften in seinem Terminplan.

Der Pirmasenser Raphael Brunner kam als Gesamtsechster ins Ziel. „Es war ein toller Lauf mit Spitzenläufern. Ich wollte zwar Fünfter werden. Aber wenn ich sehe, wer vor mir war, bin ich mit meinem Ergebnis super zufrieden“, freute sich der 34-Jährige.

Frauen: Hartl siegt vor Winkelblech

Die schnellste der 36 Frauen unter den insgesamt 96 Hauptlauf-Teilnehmern war die für die LG Rülzheim startende Natascha Hartl aus Kaiserslautern. Bei sommerlichen Bedingungen lief sie nach 54:57 Minuten über die Ziellinie, gefolgt von der Kandelerin Pia Winkelblech (55:53) und Verena Becker, Jens Beckers Ehefrau. Hartl: „Pia hat mich bei den technischen Trails immer eingeholt, das ärgert mich immer.“ In drei Wochen will sie ins englische Manchester zur Hyrox-Weltmeisterschaft, einer Kombination aus Crossfit und Laufen.

Große Ziele hat auch Pia Winkelblech. Wie im vergangenen Jahr strebt die 47-Jährige eine Teilnahme am Trans Alpin an und möchte auch die deutsche Ultratrail-Meisterschaft im Juni mitlaufen. „Drumherum baue ich den Wasgaucup“, sagt sie schmunzelnd.

Gutes Familienergebnis im Hause Becker

„Ich bin vernünftig gelaufen, Ziel war es, heil ankommen. Als ich eine Läuferin vor mir sah, kam der sportliche Ehrgeiz“, berichtete Verena Becker, die lange Zeit mit einer Verletzung haderte.

Ihre Tochter Emilia, elf Jahre jung, war in 26:08 Minuten die schnellste Fünf-Kilometer-Läuferin in Hinterweidenthal. Und Sohn Moritz (8) gewann den 2000-Meter-Schülerlauf in 9:42 Minuten.

Ergebnisse

10,9 km Männer (60 Starter): 1. Jens Becker (TV Lemberg) 44:55 Minuten, 2. Tobias Dreyer 45:40, 3. Lauric Schwitzgebel (beide TV Hinterweidenthal) 47:33, 4. Alexander Barnsteiner (LLG Landstuhl) 47:35, 5. Marko Martin (Eiscafé-Winter-Team Hauenstein) 47:35, 6. Raphael Brunner (TS Rodalben) 48:55, 7. Roland Stulz 51:09, 8. Benjamin Kass (Team Beginner Trails) 52:23, 9. Andy Tindall (TuS Heltersberg) 52:33, 10. Eduard Mankowski (Laufteam Pirmasens) 52:47, … 13. Eric Konrath (TV Hinterweidenthal) 54:19, … 17. Johann Senn (TV Lemberg) 57:12

10,9 km Frauen (36): 1. Natascha Hartl (LG Rülzheim) 0:54:57 Stunde, 2. Pia Winkelblech (TSV Kandel) 0:55:53, 3. Verena Becker (TV Lemberg) 1:00:01, 4. Marlene Kerner (ASV Schwanheim) 1:00:08, 5. Laura Schumacher (Hauenstein) 1:04:10, 6. Ria Eitel (TV Gimmeldingen) 1:04:36, 7. Anne Meier (TV Hinterweidenthal) 1:05:08, 8. Misaki Yoshinaga (LT Rheinhessen Pfalz) 1:07:51, 9. Susanne Meyer (TV Lemberg) 1:08:27, 10. Nicole Cherie-Kerner (ASV Schwanheim) 1:08:47, 11. Samira Bärmann (Laufteam Pirmasens) 1:09:00

5 km Männer (18): 1. Patrick Roth (TSV Kandel) 23:46 Minuten, 2. Nico Gallucci (TV Hinterweidenthal) 24:07, 3. Janis Roth (TSV Kandel) 24:12, 4. Julian Freid (TV Offenbach) 26:14, 5. Noah Roth (TSV Kandel) 27:53… 9. Elias Pust (TV Wilgartswiesen) 30:22, 10. Christian Burkhard (TV Hinterweidenthal) 30:41

5 km Frauen (15): 1. Emilia Becker (TV Lemberg) 26:08, 2, Anna Rapp (TSV Kandel) 28:10, 3. Kristin Schwitzgebel (TV Hinterweidenthal) 29:13, 4. Simone Weisbrod-Rapp (TSV Kandel) 29:52, 5. Amelie Hahn (SV Spirkelbach)

2000 m Jungen (10): 1. Moritz Becker (TV Lemberg) 9:42, 2. Constantin Windischmann (TV Wilgartswiesen) 10:53, 3. Johann Gaida (TV Hinterweidenthal) 12:24

2000 m Mädchen (10): 1. Ina Schaufler (FKP-Endurance-Team) 10:57, 2. Elaine Frahry (TV Hinterweidenthal) 11:09, 3. Emmelie Krumpholz (TV Wilgartswiesen) 11:25