28.1.23 – 23. 50 km Ultramarathon des RLT Rodgau In geselliger Runde wurde das Ultralaufjahr 2023 eingeweiht |
von Markus Heidl |
Während der Ultramarathon des RLT Rodgau von 2012 bis 2020 der teilnehmerstärkste 50-km-Lauf Deutschlands war, wurden im vergangenen Jahr andere Rekorde gebrochen als üblich: vom Januar in den Juni verlegt wurde bei brütender Sommerhitze gelaufen. Am besten kamen Sven Höller und Kathrin Ochs mit diesen Bedingungen zurecht. Sven lief nur drei Minuten langsamer als seine persönliche Bestzeit, Kathrin gar auf Gesamtrang drei. Sie trugen entsprechend bei der diesjährigen Ausgabe die Startnummern 1 und 11.
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Zurück beim traditionellen Termin im Januar waren die Temperaturen wieder über 30 °C tiefer, die gefühlte Temperatur lag gar unter dem Gefrierpunkt. Die Läuferinnen und Läufer hatten aber dennoch Glück mit dem Wetter. Weder lag Schnee auf der Strecke noch hatte es seit Beginn der Woche geregnet. Der Boden war für effizientes Laufen bereitet. Nur auf der ersten Hälfte der Runde wehte kalter Wind den Laufenden entgegen, ab dem Wendepunkt konnte man dafür etwas Rückenwind genießen.
Am Start
Viele lächelnde Gesichter sah man im bunten Treiben rund um Start und Ziel, als es am Samstag, den 28. Januar 2023 auf die 10 Uhr zuging. Über 500 Voranmeldungen zählte die Liste des Meldeportals, zu denen zwar noch einige Nachmeldungen hinzukamen, die aber die krankheitsbedingten Ausfälle nicht ausgleichen konnten. 423 waren am Start, später 283 im Ziel.
Jasmin König gut gelaunt. Sie wird 14. der Frauen | Die TGS Seligenstadt gut gelaunt unterwegs. Martina Rezic (Nr. 33), Natalie Bretthauer und Thomas Disser führen die Gruppe an |
In diesem bunten Treiben war es gar so gesellig, dass per Lautsprecherdurchsage zum Start gerufen werden musste, sodass der Schuss pünktlich abgegeben werden konnte. Dann ging sie los, die wilde Fahrt.
Bei den Frauen machten Kathrin Ochs (LG Filder) und Katja Hinze-Thüs (SG Wenden) von Beginn an gemeinsame Sache. Da beide eine Bestzeit von 3:39 h vorzuweisen hatten, versprach es, ein spannendes Rennen zu werden. Doch noch lag Malin Auraß (LG Nord Berlin Ultrateam) vor ihnen an der Spitze. Mit etwas Abstand folgte Claudia Maria Henneken (DauerLaufVerein) auf Rang vier.
Zur Rennhälfte
Einige Zeit später war die Spitze noch unverändert und das Feld hatte sich entzerrt. Die Männerspitze passierte die Streckenhälfte nach 1:35:36 h. Malin Auraß passierte die 25 km Marke in 1:48:05, Kathrin und Katja nach 1:49:35 h. Nicht viel später fielen die ersten rennentscheidenden Vorentscheidungen.
Start-Ziel-Sieg für Max Irle (Spiridon Frankfurt, 3:09:26 h) | Björn Sturm läuft auf Rang 2 | Jens Becker (TV Lemberg) läuft auf Rang 3 |
Max forcierte das Tempo, seine ursprüngliche Intention war es jedoch, sich einen kleinen Vorsprung herauszulaufen, um kurz am Streckenrand austreten zu können. Weil Björn aber zunächst hartnäckiger an seinen Fersen blieb als gedacht und nur sein Vereinskamerad weiter zurückfiel, wurde aus dem Trainings-Tempodauerlauf spontan Max‘ erster Versuch eines Ultralaufs. Der junge Ausdauerathlet kommt zwar ursprünglich vom Laufen und hat eine Marathonbestzeit von 2:34 h vorzuweisen, trainiert aktuell aber langfristig betrachtet auf die nächste Triathlon-Langdistanz. Im Sommer will er in Roth starten. Und obwohl ihm nach eigener Aussage die spezifischen Einheiten fehlten, lief es wie am Schnürchen.
Katrin Ochs wiederholt ihren Vorjahressieg | Katja Hinze-Thüs (W50 Siegerin) wird Zweite der Frauen | Pia Winkelblech läuft auf der letzten Runde auf Rang 3 | Claudia Maria Henneken wird Vierte der Frauen |
Im Ziel
Zum Abschluss hatte Max das Kunststück fertiggebracht, die letzte Runde (deutlich) schneller zu laufen als alle vorherigen. Bei seinem bisher längsten Lauf schaffte er einen negativen Split und lief mit seiner 3:09:26 h auf den 49. Rang der ewigen deutschen Bestenliste. Björn folgte nach 3:16:52 h auf Rang zwei. Dahinter folgten Jens Becker (TV Lemberg, 3:20:49 h), Christian Jakob (1. FC Lokomotive Leipzig, 3:28:41 h) und Vorjahressieger Sven Höller mit neuer persönlicher Bestzeit (3:29:26).
Katrin brachte den Sieg nach 3:42:12 h nach Hause, Katja folge nach 3:46:00 auf Rang zwei. Dann folgten Pia (4:05:01) und Claudia Maria (4:07:07 h) vor Sarah Mangler (Triathlon Team Düsseldorf, 4:08:36 h) und Julia Heinz (TV Goldbach, 4:10:16 h).
Dann konnte es zum gemütlichen Teil der Veranstaltung übergehen. In geselliger Runde, bei Kaffee und Kuchen, unter Gleichgesinnten war das neue Ultralaufjahr eingeweiht, wie es in den letzten zwei Jahrzehnten Tradition geworden ist.
Bericht und Fotos von Markus Heidl Ergebnisse www.volkslauf.de Infos ultra.rlt-rodgau.de Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER |
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