Faschingswaldlauf (Laufreport)

12.2.22 – 18. Bad Dürkheimer Faschings-Waldlauf Alles war perfekt organisiert – und mit Verpflegungsangebot
von Stefanie Hock 

Strahlender Sonnenschein lockte am Samstag fast 400 Läufer und Läuferinnen aller Altersklassen zur 18. Auflage des Faschingswaldlaufs in Bad Dürkheim. 116 Jungen und Mädchen zwischen sechs und elf Jahren trugen sich in die Ergebnisliste über die 800-Meter-Distanz ein, 44 zwölf- bis Fünfzehnjährige finishten das Rennen über die 2,5 km lange Runde.

 Die Fünf-Kilometerrunde absolvierten 103 Männer, Frauen und Jugendliche U18 und U20, zweimal waren die 122 Zehn-Kilometer-Läufer auf dem fünf Kilometer langen Rundkurs unterwegs. Der Veranstalter hatte coronabedingt ein Teilnehmerlimit von jeweils 150 über 5 und 10 Kilometer setzen müssen, das auf der 10-Kilometer-Strecke ausgeschöpft wurde. Aber offensichtlich standen dann doch nicht alle Vorangemeldeten an der Startlinie.
Wettbewerbe für Groß und Klein und Faschingsläufer
 Trotz Impfpasskontrolle, Masken und Bändchenvergabe als Eintrittskarte zum Veranstaltungsgelände war das Thema Corona gedanklich nach meiner Einschätzung weit weit weg. Viele gingen in phantasievollen Kostümen an den Start, sowohl Kinder, als auch Jugendliche und Erwachsene. Eichhörnchen, Sträflinge, Matrosen, Ritter, Feen, Pippi Langstrumpf u.v.a.m. tummelten sich im Wald und hatten Spaß. Und strahlten dabei eine Freude aus, die ich schon lange nicht mehr bei einem Wettkampf erleben konnte. Alles war perfekt organisiert, der Veranstalter hatte sogar auf die hohen Meldezahlen bei den Schülerläufen reagiert und zur Entzerrung der Starterfelder noch einen eigenen Lauf für die unter Achtjährigen eingebaut.

Außerdem gab es ein Verpflegungsangebot in Form von Kaffee, Kuchen und Brezeln und einen leckeren heißen Läufertee im Zielbereich. Und eine Siegerehrung, was bei den letzten von mir besuchten Laufveranstaltungen auch selten oder gar nicht der Fall war. Oder weit weg vom eigentlichen Ort des Geschehens. Oder nur für die ersten Drei der Gesamtwertung direkt hinter der Ziellinie.

Start-/ZielbereichAussicht von der Laufstrecke

Das Veranstaltungsgelände mitten im Wald erlaubte es, alles kompakt an einem Platz zu haben. Start und Ziel, Läufertee, Verpflegung, Siegerehrung. Eine kleine Panne gab es nur beim Urkundendruck, der anfänglich bei den Schülerläufen funktionierte, aber dann nicht mehr. Ist aber nicht weiter schlimm, denn bereits am Samstagabend hatte ich eine E-Mail von Christian Heilmann in meinem Postfach mit dem Hinweis, dass die Urkunde als pdf zum Selbstausdrucken kommt oder auf Wunsch sogar vom Veranstalter gedruckt und versandt wird. Und am Sonntagmorgen konnte man sie schon ausdrucken. Das spricht für die große Wertschätzung des Veranstalters, wenn man nahezu 24 Stunden ununterbrochen im Einsatz ist.

 Da man bei den Seniorenklassen die Altersklassen zusammen gelegt hat, entfiel die kleinteilige Siegerehrung in 5er-Schritten. Es ist zwar hart einen Podestplatz zu erklimmen, wenn 40- bis 59-jährige zusammen gewertet werden, aber es ist um so schöner, wenn es dann tatsächlich gelingt. Gewertet wurde in den Hauptläufen über 5 und 10 km Jugend, Hauptklasse bis 39 Jahre, Senioren ab 40 – 59 Jahre und Senioren älter als 60 Jahre. Bei den Schülern mit den großen Teilnehmerzahlen gab es die übliche jahrgangsweise Wertung.
Start der M8/9Start M/W 11
 Die jüngsten Kinder eröffneten die Veranstaltung mit den Läufen über 800 Meter. Und gleich gab es einen packenden Kampf der Geschlechter, bei dem der Sieger der M6 Johann Ruckert (TSV Kindenheim) in 4:05 Minuten mit einer Sekunde Vorsprung vor der Siegerin der W7 Rosa Höfli (ABC Ludwigshafen/4:06) das Ziel erreichte. Beachtlich auch die Leistung der jüngeren Elisa Bachmann (TG Frankenthal), die nach 4:30 Minuten als Erste der W6 finishte. Klare Sieger gab es im nächsten Lauf: Alvalie Wendt (Team Zephyr & Otchum / 3:40 min) und Leonie Nieuwoudt (LTV Bad Dürkheim / 3:24 min) durften in der W8 bzw. W9 auf die oberste Stufe des virtuellen Siegerpodests klettern. Bei den gleichen Jahrgängen der Jungen nutzen die Läufer des LTV Bad Dürkheim, Levi Steiner (M8, 3:19 min) und Lukas Jaworek (M9, 3:12 min), ihren Heimvorteil.

Die zehnjährigen Jungen und Mädchen gingen gemeinsam auf die Strecke und nach 3:03 Minuten waren sowohl Emilia Becker (TV Lemberg) als auch David Weber (ABC Ludwigshafen) zeitgleich als Schnellste im Ziel. Selbst die Elfjährigen konnten im letzten Lauf über die 800-Meter-Distanz diese Siegerzeiten nicht mehr toppen: Theodor Ruckert (TSV Kindenheim) lag in 3:03 Minuten mit der gleichen Siegerzeit vorn, Franziska Huber (LC Haßloch) überquerte nach 3:12 Minuten die Ziellinie.

David Weber vom ABC Ludwigshafen gewinnt die M10, Emilia Becker vom TV Lemberg die W10Zieleinlauf von Leonie Nieuwoudt vom LTV Bad Dürkheim, Siegerin der W9Sieger M11 Theodor Ruckert vom TSV Kindenheim

Die 12- bis 15-jährigen Teenies ermittelten ihre Sieger auf einer 2,5 km langen Runde, die mit einem Gefälle bis ca. km 1 einen Schnellstart ermöglichte. Allerdings war bei Wurzeln und Steinen im Untergrund auch hohe Konzentration gefragt. Jakob Ebener (TSG Eisenberg) freute sich mit der Tagesbestzeit von 9:08 Minuten über den Gesamtsieg und Sieg in der M15 und hatte dabei zehn Sekunden Vorsprung vor Simon Oehl (TSG Deidesheim). Der für das Team des Ausrichters startende Justus Zierke hatte mit 9:41 Minuten als Sieger der M14 vier Sekunden Vorsprung vor Paul Slosharek (ABC Ludwigshafen), der in der M13 vorn lag. Max Müller (LG Rülzheim) holte sich die Goldmedaille in der M12 mit 9:53 Minuten.

Starke Leistungen zeigten auch die schnellsten Mädchen: W15-Siegerin Alicia Lattke (TSG Deidesheim) erreichte in 10:24 Minuten als 12. von 44 Startern nur fünf Sekunden und direkt vor Linnea Wendt (Team Zephyr & Otchum) das Ziel, die damit die dominierende Läuferin der W13 war.

Start zum Jugendlauf M/WU14 & M/WU16 mit dem M15-Sieger Jakob Ebener (433), dem M14-Sieger Justus Zierke (317), M12-Sieger Max Müller (157) und der schnellsten der W15 Alicia Lattke (331)

Erwachsene und Jugendliche hatten die Wahl zwischen fünf und zehn Kilometern, die auf einer abwechslungsreichen Fünfkilometerrunde ausgetragen wurden. Die in der Ausschreibung beschriebene leicht profilierte Waldstrecke mit ca. 18 Höhenmetern pro Runde entpuppte sich als sehr abwechslungsreich, mit einigen Trails und sogar einer kleinen Treppe, Steinen und Wurzeln im Untergrund, die Konzentration verlangten, und dann aber doch mehr Höhenmetern als gedacht, nämlich 75 – jedenfalls nach meiner Uhr. Auf dem ersten Kilometer ging es auf einem breiten Weg zur Entzerrung des Starterfeldes stetig bergab, die verlorenen Höhenmeter mussten dann logischerweise im Verlauf der Strecke auch wieder hoch gelaufen werden, um zum Ausgangspunkt zurück zu gelangen.

Die Jugendlichen der Klasse U20 drückten dem Rennen ihren Stempel auf und lagen im Gesamteinlauf ganz vorn: Lars Klein (TV Lemberg / 16:45), Dennis Ludosan (Soprema Mannheim / 17:01) und Philipp Klein (LAZ Saarbrücken / 17:15) erreichten im 15-Sekundentakt die Ziellinie, den Benjamin Kass (Pfälzer Blitze / 17:30 min) als Schnellster der Männer beibehielt. Als Fünfter war Tobias Hahn (LSV Ladenburg) in 17:36 Minuten als Schnellster der M40 nicht zu schlagen. Zeitgleich in 17:54 Minuten ging Silber und Bronze in der Männer-Hauptklasse an Marco Müller (Biathlonteam Steinwenden) und Fabian von der Warth (1. FC Kaiserslautern).

Startaufstellung zum 5 km Lauf mit dem Gesamtsieger und dem schnellsten der männlichen Jugend Lars Klein (393) sowie der schnellsten der WU18 Paula Franz (346)

Der 18-jährige Lars Klein war als frisch gebackener Rheinland-Pfalz-Hallenmeister angereist. Ende Januar hatte er in Ludwigshafen den Titel über 1500-Meter der U20 mit persönlicher Hallenbestzeit von 4:14,94 Minuten gewonnen. Beim Internationalen Hallenmeeting im Glaspalast in Sindelfingen konnte er seine Bestzeit am 29. Januar als Zweiter des Rennens um beachtliche drei Sekunden auf 4:11,7 Minuten steigern und hatte sogar zwei Runden lang Führungsarbeit geleistet.

An 14. Stelle des 103-köpfigen Feldes erreichte Natascha Hartl (TuS 06 Heltersberg) in 18:50 Minuten als erste Frau das Ziel. Sie hatte sich von Beginn an an die Spitze des Feldes gesetzt und lief eineinhalb Minuten Vorsprung vor der Zweitplatzierten Constanze Schmidt (LC Donnersberg/ 20:21) heraus. Hartl setzte damit ihre Siegesserie aus diesem und dem letzten Jahr erfolgreich fort. U.a. hatte sie 2021 beim Pfalztrail und dem Wasgau-Cup und 2022 schon bei der Nahe-Crosslauf-Serie bei den Rennen in Weierbach und Veitsrodt gewonnen. Dahinter kämpften die Jugendlichen Paula Franz (TV Lemberg / 20:40) und Emma Mohr (LAZ Zweibrücken/20:42) um die Plätze. Während Franz als Gesamtdritte den Sieg in der U18 verbuchte, war Mohr schnellste der U20. 18 Sekunden später war dann auch schon die 56-jährige Josefa Matheis (TSG Eisenberg) im Ziel als überlegene Siegerin der Klasse W40.

Sieger der Männer wird Benjamin Kass als 4. GesamtNatascha Hartl gewinnt das 5 km Rennen bei den Frauen vor …… Constanze Schmidt

Josefa Matheis ist seit vielen Jahren eine der erfolgreichsten Seniorensportlerinnen Deutschlands, die unzählige deutsche Meistertitel und Medaillen auf unterschiedlichem Terrain gewonnen hat (Halle, Bahn, Straße, Cross, Berglauf) und auch bei Senioren-Welt- und Europameisterschaften schon ganz oft ganz oben auf dem Treppchen stand. Zuletzt im September 2021 bei der Berglauf-WM in Telfes/Stubaital, als sie Bronze in der Einzel- und Gold in der Mannschaftswertung gewann. Das Jahr 2022 begann mit zwei schnellen Hallenzeiten, über 1500 m stehen 5:48,5 und über 3000 m 11:52,6 Minuten zu Buche, beides gelaufen in Ludwigshafen.

Schnellster bei den 60-jährigen Senioren war Hartmut Ost (LC Donnersberg/ 21:46 min), bei den Seniorinnen war Annette Johann (TV Rheinzabern) mit 26:03 die Siegerin dieser Altersklasse.

Start zum 10 km Lauf angeführt vom späteren Zweiten Alexander Köhler (350), Gesamtsieger wird Sieger Lennart Nies (160)Jens Becker (343) wird die M40 gewinnen

Als letzter Start des Tages erfolgte der über 10 Kilometer. Von Beginn an drückten zwei Läufer von TV Maikammer und drei Läufer des TV Lemberg aufs Tempo. Nach zwei Runden konnte Lennart Nies (TV Maikammer) in 33:37 Minuten den Gesamtsieg feiern. Nies dürfte der Charakter der Strecke gelegen haben, war er doch im September des Vorjahres beim Pfalztrail über 36 km als Gesamtzweiter erfolgreich unterwegs. Aber auch auf flachen Strecken ist er zu Hause: In der aktuellen deutschen Seniorenbestenliste für das Jahr 2021 findet man ihn im 10-Kilometer-Straßenlauf der M35 auf Platz 15 mit 32:19 Minuten und im Halbmarathon sogar auf Rang 6 mit 1:10:15 Stunden. Mit seiner in München erzielten Marathonzeit von 2:29:04 Stunden rangiert er auf Platz 11.

Die Gesamtsiegerin bei den Frauen Pia Winkelblech (gelbes Trikot) im StarterfeldMarc Hierold gewinnt die männliche Jugend

Das Trio des TV Lemberg mit Alexander Köhler (33:44), Nils Raab (33:56) und Jens Becker (34:34) folgte dahinter. Becker gewann zugleich die Wertung bei den Senioren M40. Eric Nies (TV Maikammer) hatte als Fünfter im Gesamteinlauf 34:50 Minuten auf der Stoppuhr, Gunnar Baar (Mutterstadt/ 35:46) und Sascha Christmann (LC Donnersberg/ 37:35) hatten mit Silber- und Bronzerang in der M40 schon größere Distanz. Als einziger Jugendläufer nahm Marc Hierold (TV Mußbach) die 10-Kilometer-Strecke in Angriff und finishte nach 39:52 Minuten als Elfter im Gesamteinlauf.

Verena Becker, 2. im Gesamteinlauf der FrauenPhilipp Portofé vor der W60 Siegerin Annette JohannIn Faschingslaune Oliver Riemensperger

Auch die Frauen hatten sich von Beginn an in der späteren Einlaufreihenfolge sortiert: Pia Winkelblech (TSV Kandel) übernahm sofort die Führungsrolle und siegte als 16. des Gesamteinlaufes mit 41:24 Minuten vor Verena Becker (TV Lemberg/ 42:58) und Steffi Dietz (Maxdorf/ 43:10). Alle drei gehören bereits der Klasse W40 an. Pia Winkelblech liebt Cross- und vor allem (Ultra)Trailläufe (Portrait in Laufreport aus dem Jahr 2014 siehe hier, 2021 konnte sie sich u.a. über Platz zwei beim Transalpin Run über 8 Etappen und beim Long-Distance-Trail (50 km) in Heidelberg freuen, wo sie nur der 23 Jahre jüngeren Juliane Rössler den Vortritt lassen musste. Da müssen ihr die 10 Kilometer heute wie ein Sprint vorgekommen sein.

Kostümierung sowohl auf der Strecke ……als auch an der Versorgungstelle
Ausführliche und einladend präsentierte Laufankündigungen im LaufReport HIER

Nach 43:52 Minuten konnte sich Jessica Drexler (Sporthunde Bergstraße) über den Sieg in der Hauptklasse der Frauen freuen.

Spannend machten es die Senioren der Klasse M60, denn im Ziel trennten Jürgen Sandmaier (LT Rheinhessen-Pfalz/ 44:11) und Martin Langlotz (TSG Maxdorf/ 44:21) nur 10 Sekunden. Einem Doppelstart unterzog sich die Fünfkilometersiegerin der W60 Annette Johann (TV Rheinzabern) und war auch über die doppelt so lange Strecke in 52:14 Minuten nicht zu schlagen.

Bericht von Stefanie Hock
Fotos von Norbert Hock Ergebnisse & Info www.faschingswaldlauf.info Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER

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