Pfalzmeisterschaften Edenkoben

„Das hier ist ein Kleinod“, schwärmte Rainer Beisel, „ich habe zum ersten Mal hier teilgenommen und bin begeistert.“

 Das Edenkobener Seniorensportfest ist das älteste Seniorensportfest Deutschlands. 1979 hatte der Pfälzer Verein LCO (Leichtathleitk Club Oberhaardt) Edenkoben zum ersten Mal ein Sportfest für die „Oldies“ ausgerichtet. „In den letzten Jahren, besonders nach Corona, boomt es richtig“, freut sich Organisator Heinz Vogelgesang. 250 Athleten kamen am Pfingstsamstag in das an den Hängen des Pfälzer Waldes gelegene Stadion. (Der Verein organisiert übrigens seit 1995 auch den Rietburg-Berglauf.)
Helga und Heinz VogelgesangDie blaue Bahn vermittelt ein besonderes Laufgefühl (Für mich als Triathletin ist diese Farbe irritierend: Ich denke, ich muss jetzt schwimmen…)
 Für nur fünf Euro Startgeld hatte man ein breites Angebot an fast allen denkbaren Disziplinen – was dankbar angenommen wurde. Ganz besonders von Richard Feil: Der 72jährige vielseitige Sportler des TV Rheinau startete in elf (!) Disziplinen – von 60 Meer bis 5000m, vom Diskus bis zum Weitsprung: „Nur die Hürden und den Dreisprung habe ich wegen Verletzungsgefahr weggelassen“, meinte er zu seinem beachtlichen Tagespensum.
Die Drei vom TG Rimbach v.l.n.r.: Christian Eichheimer, Markus Brehm und Rainer BeiselDer 72jährige Richard Heil startete in elf Disziplinen – (Foto Helmut Herrgen – LCO Edenkoben)Josefa Matheis startete über 400m und 1500m

Auf den Mittelstrecken sah man bekannte Gesichter, die dies als Schnelligkeitstraining nutzten: Josefa Matheis (TSG Eisenberg) war mit ihrem Ergebnis über 5000m bei den verregneten Deutschen Master-Meisterschaften nicht zufrieden und wollte nun wieder „von unten aufbauen“, weshalb sie über 400m und 1500m startete.

Für Langstreckler reizvoll war der 5000m-Lauf am Ende des Tages. Eingeteilt in zwei Zeitläufe waren jeweils 20 Athleten am Start. Johannes Ullrich (TV Bad Bergzabern) drehte von Beginn an einsam seine Runden. Der 26jährige Bergzaberner lief außerhalb der Seniorenwertung – und nutzte seine Chance, zum ersten Mal unter 16 Minuten zu bleiben. Seine neue – sehr starke – Bestzeit steht nun bei 15:53 Minuten!

Johannes Ullrich- auf einsamem Weg zur neuen Bestzeit unter 16 MinutenStart zum zweiten Zeitlauf über 5000m (Foto Helmut Herrgen – LCO Edenkoben)

Über eine Minute dahinter kam sein Bruder und Vereinskollege Philipp als Zweiter ins Ziel. Er verpasste die Unter-17 mit 17:01 Minuten knapp. Damit konnte er sich dennoch über die Pfalzmeisterschaft der M30 freuen.

Schade, dass es keine große Zeituhr im Zielbereich gab, denn dann hätten die Läufer eine bessere Kontrolle über ihre Rundenzeiten gehabt. Auch Pia Winkelblech (TSV Kandel) hätte die paar Sekündchen sicher noch rausgeholt, um unter 20 zu bleiben: So aber war sie mit 20:05 Minuten schnellste Läuferin und Pfalzmeisterin der W45. Sie läuft sonst lieber längere Wettbewerbe: Ultralangstrecken und Trails. Das nächste Ziel ist der Zugsitzlauf über 86 Kilometer mit über 4000 Höhenmetern, dann möchte sie sich bei der 100km-DM für die 100km-Weltmeisterschaften qualifizieren. „Die erforderlichen 8:40 Stunden müssten eigentlich klappen“, meint die vielseitige Läuferin aus Kandel.

Pia Winkelblech, schnellste Läuferin und Pfalzmeisterin der W45M60-Sieger Karl Emil Kuntz hinter
Vereinskollegin Christine Fleischer (2. W45)
Die beiden netten Stadionsprecher hatten alles im Blick

Eva Herbold vom ausrichtenden LCO Edenkoben gewann hinter Pia in 21:51 Minuten die Pfalzmeisterschaft der W40. Eine starke Leistung gelang dem M60-Sieger Karl Emil Kuntz (TSV Kandel) in 21:36 sowie dem 72jährigen Reinhard Brück (TV Rheinzabern) in 23:36 Minuten.