Pfalzmeisterschaften 10 km

2.7.22 – 43. Rhein-Volkslauf der VLG Maximiliansau e.V.Hartl und Könnel sind Pfalzmeister über 10kmVeranstaltung ist vom Frühjahr in den Sommer gezogen und vom Zentrum an den Ortsrand

von Hannes Blank

Natascha Hartl und Tim Könnel (beide TuS Heltersberg) sind Pfalzmeister über 10km. Beim 5er siegten am Abend des 2. Juli 2022 im südpfälzischen Maximiliansau Franziska Huber (LC Hassloch) und Jakob von Raumer (KIT Hochschulsport).

		Das sind in allerkürzester Kürze die wichtigsten Informationen zum 43. Rhein-Volkslauf Maximiliansau. Natürlich gibt es noch mehr zu erzählen. Es ist die Geschichte einer Metamorphose: Vom einstigen 42km-Marathon an den Hochwasserdämmen des Rheins über eine sportliche Standortbestimmung der Läufer im Frühjahr, mehrere Jahre Auftakt eines Laufcups, beliebter Halbmarathon 2019 bis nun zur Wandlung zu einem Sommerabendlauf.

Schülerlauf: Es ist schnell erzählt

2019 war der Rhein-Volkslauf noch von den Schülern regelrecht überrannt worden. Die vielen Anmeldungen verursachten seinerzeit eine kleine Verschiebung der Startzeiten der folgenden Wettbewerbe. 2022 gab es gerade mal ein Dutzend Anmeldungen und davon fanden sich ganze 10 junge Läuferinnen und Läufer an der Startlinie ein. Es waren vor allem Jungathleten, denen die 5000m noch etwas zu lang waren (oder sie waren zu jung, um dort zugelassen zu werden).

Sieger Till Holle hielt sich zu Beginn etwas zurück und lief das Rennen nicht von vorne, wie es so schön heißt. Der Plan ging auf, auch wenn er sich „…am Ende ganz schön k.o.“ fühlte, so der 8-Jährige vom TSV Kandel. Direkt hinter ihm kam als schnellstes Mädchen Paulina Buchalik (TV 03 Wörth) an. Keine(r) der zehn brauchte mehr als 6 Minuten für die 1000m.

5km-Run als Alternative zum Meisterschaftslauf auf heißem Asphalt

Der 5km-Lauf war wieder die Alternative für den Nicht-ganz-so-fitten-Läufer beim Rhein-Volkslauf in Maximiliansau. Nur ganz vorne ging die Post ab: Jakob von Raumer (KIT Hochschulsport) und Matthias Andes (1. FC Kaiserslautern) zogen weg, wobei der Zweitgenannte später sagte, dass er nicht die Körner hatte um an von Raumer dranzubleiben.

		Von Raumer gewann mit Vorsprung in 18:05min, der 32jährige Universitätsangestellte ist selbst Lauf-Organisator, nämlich bei der 10km-Meisterschaft seiner Uni. „Ich wollte dann auch mal selbst laufen und habe das hier gefunden“, so von Raumer, der derzeit für einen 70km-Lauf trainiert, dem Allgäu-Panoramalauf. Andes folgte in 18:37min. Auf Rang 3 lief der junge Hannes Jensen vom LT Rheinhessen-Pfalz.

Viele Jugendliche liefen die 5km-Distanz und machten den Sieg unter den weiblichen Teilnehmern unter sich aus. Zuerst sah es nach einem 1. Platz für die 13jährige Paula Treier (TV Nussdorf) aus, die mittig und gerade auf die Ziellinie zu rannte. Doch ganz am rechten Rand war da noch die 11jährige Franziska Huber, die schneller lief und dann den 5km-Lauf in 21:53min gewann. Dritte wurde Daniela Emig aus Karlsruhe.

10km-Pfalzmeisterschaft: Nicht alle kamen, aber viele lobten die Organisation

5km-Siegerin Huber wusste ihren Vater im 10km-Wettbewerb: „Dem traue ich eine Zeit von 40 bis 45 Minuten zu“, sagte die Tochter. Für den Gewinn der Pfalzmeisterschaft reichte dies nicht, aber für Thomas Huber immerhin für den zweiten Platz in der AK55. Vorne lief ab Startschuss 19:00 Uhr eine Vierergruppe mit Tim Könnel, der eine 30:39 min als Bestzeit (2020) stehen hat, der aktuelle, in Kandel gekrönte Pfalz-Marathonmeister Lennart Nies, Laufeinsteiger und Rülzheim-5km-Gewiner Eric Nies, laut eigenen Angaben „über drei Ecken“ mit Lennart Nies verwandt, und Max Rahm vom LC Donnersberg, der letztes Jahr den Berlin-Marathon in 2:32:10h lief.

Könnel war Favorit und hatte sich vorgenommen Pfalzmeister zu werden, ohne auf die Zeit zu achten. Nach 32:04min war er es dann soweit und er als Erster im Ziel. „Die Resonanz hätte besser sein können, die Pfalz hat doch gute Läufer, die müssten doch heiß darauf sein, nach drei Jahren!“, so Könnel danach. Immerhin blieben der zweitplatzierte Lennart Nies (TV Maikammer, 32:83min) und der drittplatzierte Max Rahm (32:43min) ihm auf dem Rheindamm-Weg eine ganze Weile an den Fersen.

Bei den Frauen hat sich Natascha Hartl vorgenommen Pfalzmeisterin zu werden. Pia Winkelblech (TV Kandel) macht zurzeit zwar fast jeden Lauf mit und ist immer für die Top3 gut, sie ist aber eher Ultraläuferin.

		„Natascha war immer vor mir“, so Winkelblech, die in 41:07min Zweite wurde, vor Altmeisterin Josefa Matheis (die TSG Eisenberg lief übrigens in brandneuen Trikots auf), die 41:24min brauchte. Aber Pfalz-Meisterin wurde Natascha Hartl und sie war auch mit ihrer Zeit zufrieden: „Hans-Jürgen Eichberger hat mir zugerufen, dass es noch für eine 38er Zeit reichen könnte, das hat mich motiviert“. Rausgekommen ist nämlich für die neue Pfalzmeisterin eine 38:48min nach dem Endspurt auf der ganz leicht ansteigenden Zielgeraden.

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Fazit: Das neue Konzept wird von den Läufern nicht angenommen

Alle drei Läufe zusammengerechnet nur 141 Teilnehmer, besonders der ansonsten sehr beliebte Schülerlauf enttäuschte mit minimaler Beteiligung. Beim 10er hat die Pfalzmeisterschaft den Wettkampf gerettet, denn fast 70 Prozent der Teilnehmer wollten an der Meisterschafts-Hatz teilnehmen. Ohne diesen Bonus wäre nur ein versprengter Haufen gestartet. Der Umzug von Start und Ziel an die Goldgrundstraße am Ortsrand: „Das hat kein Flair“, musste auch Zielsprecher Wolfgang Behr einräumen. Der sommerliche Samstagabend als Wettkampftermin erwies sich ebenfalls als nicht attraktiv, kühler war es trotz 10km-Startzeit um 19 Uhr auch nicht, bei Regen hätte man nur die mehrere hundert Meter entfernte Tullahalle zur Verfügung gehabt. Deren Vorplatz war bis 2019 pulsierendes Herz des Rhein-Volkslaufs in Maximiliansau (mit Eiswagen!), dieses Jahr war er verwaist. Die Startnummernausgabe und die Siegerehrung, die weiterhin in der Halle durchgeführt wurden, haben den Platz nicht belebt. 2022 muss man wohl oder übel als gescheiterten Veränderungsversuch abschreiben. Es ist wie nach einem verlorenen Fußballspiel, in dem der Trainer viel Neues ausprobierte und nichts klappte: Abhaken und nach vorne schauen, heißt es dann bei den Kickern. Die umtriebigen Organisatoren vom VfL Maximiliansau werden sicherlich nicht hartnäckig an dem neuen Konzept festhalten, denn dies würde das Ende des Rhein-Volkslaufs bedeuten.

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Die Verfolger Andes und von Raumer finden sich zu einer Gruppe zusammen, die aber bald auseinanderfallen wird	Erika Krüger und Oskar Held bilden den Abschluss des 5km-Laufs