In der Nacht von Samstag auf Sonntag um 3 Uhr beginnt der Blockstart zum Infernale 72 mit Feuerwerk und und einer Riesenstimmung. Ich weiß zu dem Zeitpunkt noch nicht, was mich erwartet. Nach einer 6- wöchigen Verletzungsphase habe ich wenig trainiert und Wettkämpfe gab es bis dato ja auch nicht. Aber 72 km…das geht schon irgendwie. Nur: 3.000 Höhenmeter in den Vogesen- das ist eine Herausforderung. Bei einem Anstieg von max. 300 Höhenmetern ist es fast logisch, dass es eigentlich nur bergauf- und bergab gehen kann. Und das fast immer knackig steil. Eine zermürbende Nacht liegt vor mir. Erst gegen 7 Uhr wird es richtig hell und knapp die Hälfte der Strecke ist geschafft. Ich aber auch schon fast 🙂 Der Sonnenaufgang gibt noch einmal etwas Auftrieb.
Die Verpflegungspunkte sind super durchorganisiert und coronagerecht gestaltet. Eine ganz tolle Organisation. Bis km 60 und dem letzten Verpflegungspunkt komme ich ganz gut durch für meinen Trainingszustand. Aber beim Verlassen dieses letzten VP´s kommt es mit aller Macht: der Tiefpunkt. Die Sonne scheint mittlerweile unbarmherzig auf die Läufer herunter und die permanenten Anstiege ziehen das letzte aus dem Körper was noch drinnen steckt. 12 km Kampf mit dem Willen und dann gibt es doch tatsächlich noch 2 Bonuskilometer. Mit Platz 2 in der Altersklasse komme ich ins Ziel, bin fertig aber glücklich. Und ich weiß nun warum an der Startnummernausgabe dieser nette Herr sitzt: